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Mary Anne Kübel – Pädagogin und Stifterin

Mary Anne Kübel

Sie wurde 1934 in Ohio/USA geboren. Nach Ende des 2. Weltkrieges siedelte ihre Familie nach Kalifornien über. Dort schloss sie die Schule ab und studierte als Stipendiatin an der Universität Süd-Kalifornien Englisch und Philosophie. Sie beendete das Studium an der Rutgers Universität, New Jersey (B.A.) und erwarb in den Jahren danach die Berechtigung, an allen Schulstufen als Lehrerin tätig zu sein, in der Oberstufe für die Fächer Englisch und Deutsch (als Fremdsprache). 1967 erwarb sie den Abschluss M.A. in Englisch und Sprachwissenschaften an der Universität von Kalifornien.

Über ihre beiden älteren Töchter aus ihrer Ehe mit Richard Exner kam sie zur Erwachsenen- und Elternbildung und leitete eine Einrichtung für Vorschulkinder, dessen pädagogisches Programm gemeinsam mit den Eltern gestaltet wurde.

Nach ihrer Übersiedlung nach Deutschland im Jahre 1971, übernahm sie während der folgenden Jahre Beratungs- und Aufsichtstätigkeiten in der von ihrem Mann gegründeten Karl Kübel Stiftung für Kind und Familie (Bensheim a. d. Bergstraße).

1975-78 erteilte sie im Rahmen eines Modellprojektes Englischunterricht für Dritt- und Viertklässler an der Grundschule Wahlen/Odw. Zur dieser Zeit verfolgte sie intensiv Weiterbildungen mit Methoden der Humanistischen Psychologie, insbesondere der Themenzentrierten-Interaktion (TZI) und der Transaktionsanalyse (TA).

1978 gründete sie das Odenwald-Institut für personale Pädagogik als eigenständiges Projekt. Bis Ende 1986 war sie Geschäftsführerin und Mehrheitsgesellschafterin. Zu diesem Zeitpunkt übergab sie ihre Geschäftsanteile der Karl Kübel Stiftung, die diese gemeinnützige Arbeit stets unterstützt hatte. Bis 1992 blieb sie Institutsleiterin und war somit über 14 Jahre verantwortlich für den Aufbau und die Weiterführung des Instituts. „Personale Pädagogik“ ist ein von ihr geprägter Begriff und bedeutet: „zwischenmenschliche Beziehung als Schlüssel zu einer positiven menschlichen und gesellschaftlichen Entwicklung zu betrachten.“ Dies fördernd zu beeinflussen, damit der Einzelne sowohl Verantwortung für sich und andere tragen, als auch seinen Beitrag zur Gemeinschaft leisten kann, ist wesentlicher Auftrag der Bildungsangebote.

In den Jahren nach ihrem Ausscheiden aus dem Odenwald-Institut beschäftigte sich Mary Anne Kübel mit der Familienforschung und ihrer Bedeutung für Partnerschaft und Familie. U.a. stellte sie fest, dass einige ihrer Vorfahren unter den Mitgliedern des Nordamerikanischen Indianerstammes, der Cherokees, zu finden sind. Sie nahm wieder eigene Kursleitertätigkeit auf mit den Schwerpunkten: Themenzentrierte Gruppenarbeit, Familienanalyse und meditative Bewegungsformen. Die Ausbildung als Gruppenleiterin in Themenzentrierter-Interaktion nach Ruth C. Cohn schloss sie mit dem Diplom ab.

Seit 1993 arbeitet Mary Anne Kübel tätig mit am Aufbau der Bildungsinstitute der Karl Kübel Stiftung in Indien, sowohl als Beraterin, als auch in der Ausbildung der künftigen indischen KursleiterInnen.

Ende 1994 gründete sie unter Einsatz ihres Privatvermögens zur Bildung eines Grundstockvermögens (bis jetzt über 400.000 Euro) die Mary Anne Kübel Stiftung, Sitz: Reichelsheim/Odw., um dazu beizutragen, dass Familie in ihrer Bedeutung und Aufgabe in der Schöpfung besser verstanden und gefördert wird. Ein „Wegweiser für Familien mit Kindern bis 4 Jahre“ erschien im März 1996, mit Neuauflagen jeweils im Herbst 1996, Herbst 1998 und Herbst 2000. In Reichelsheim wurde im Juni 1996 „Die Werkstatt“ eröffnet, die Angebote mit und für die Zielgruppen in ihren Räumlichkeiten anbietet. Aufgrund der zunehmenden Nachfrage und beengten Verhältnissen in den Mieträumen, entschied die Stiftung in ein eigenes Haus zu investieren.

Mary Anne Kübel bezog für ihre jahrzehntelangen Leistungen in Leitungs- und Beratungsgremien der Karl Kübel Stiftung kein Honorar. In Anerkennung hierfür, errichtete die Karl Kübel Stiftung – in namentlicher Verfügung des Stifters Karl Kübel – 1991 den Mary Anne Kübel Aktionsfonds. Mary Anne Kübel setzt diesen Fonds ein, um gemeinnützige Projekte zu entwickeln, umzusetzen und zu fördern. Der große Teil dieses Betrages fließt in die Mary Anne Kübel Stiftung.

Mary Anne Kübel hat drei Töchter und sieben Enkelkinder und wohnt seit Sommer 2007an der Bergstrasse (Heppenheim/Kirschhausen). Sie pflegte ihren Ehemann, den Unternehmer und Stifter Karl Kübel, in den Jahren 1998-2006 (er litt an der Alzheimer Krankheit). Er verstarb am 10.02.2006 im Alter von 96 Jahren in ihrem gemeinsamen Familienhaus auf der Tromm/Odenwald.